Aktuelles aus dem Jahr 2020
Aufbaubesprechungen für neues LF20 in der heißen Phase
Unser Tanklöschfahrzeug 16/25 (siehe unter Fuhrpark > Florian Bernbeuren 21/1) ist mittlerweile in ein Alter gekommen (Baujahr 1987), wo es immer schwieriger wird, passende Ersatzteile zu bekommen. Außerdem sind einige Ausrüstungsgegenstände auf Grund des hohen Alters, natürlich nicht mehr auf dem Stand der heutigen Technik. Vor gut drei Jahren gab es deswegen innerhalb der Führung der Wehr erste Überlegungen, das Fahrzeug durch ein neues zu ersetzen. Nach der bewilligten Anfrage unsererseits an den Gemeinderat, machten wir uns auf die Suche nach einem für uns passenden Fahrzeug. Wir einigten uns innerhalb des Fahrzeugausschusses darauf, dass es ein LF20 werden sollte. Hauptgrund dafür war die Größe des Wassertankes. Wir wollten mindestens so viel wie in unserem jetzigen TLF (2500 Liter). Dies lies sich auf einem kleineren LF10 vom Gewicht her nicht umsetzen, daher war ein LF20 die logische Wahl. Als Erstausrücker bei Bränden sämtlicher Art legten wir des Weiteren Wert auf Atemschutz und passendes Equipment bei verschiedensten Arten von Brandeinsätzen, unter anderem auch eine Schaumzumischanlage. Sämtliche Anforderungen von uns, erarbeiten wir zusammen mit dem Schongauer Ingenieurbüro Löschmeier in ein passendes Leistungsverzeichnis. Dieses wurde anschließend europaweit ausgeschrieben. Als Sieger der Ausschreibung ging dann Mitte Mai 2019 die Firma Schlingmann auf einem MAN Fahrgestell hervor, die passende Ausrüstung wird von der Firma Sturm Feuerschutz geliefert.
Mittlerweile sind wir nun in der heißen Phase der Aufbaubesprechungen zusammen mit der Firma Schlingmann. Zeichnungen gehen per Mail hin und her und die ein oder andere Sitzung (natürlich Corona konform online) findet innerhalb des Fahrzeugausschusses statt. Auf Grund der langen Lieferzeiten müssen wir uns aber weiterhin gedulden und rechnen mit dem neuen Zugpferd unserer Wehr Ende des kommenden Jahres 2021. Aber wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude...
So oder so ähnlich könnte dann das neue Fahrzeug ausschauen. Die Bilder sind bei einer Fahrzeugvorführung der Firma Schlingmann bei uns im Feuerwehrhaus entstanden.
Feuerwehrverein ermöglicht Beschaffung eines neuen Mannschaftswagens
Ein langer und weiter Weg war es bis zur Indienststellung unseres neuen Mannschaftstransportwagens (kurz MTW) mit dem offiziellen Funkrufnamen „Florian Bernbeuren 14/1“ im Juli 2020. Viele Stunden Arbeit bei der Suche und im Ausbau haben sich aber zu einhundert Prozent bezahlt gemacht. Jetzt fehlt nur noch der göttliche Segen in Form von der sehnlichst erwarteten Fahrzeugweihe, die aber auf Grund der aktuellen Situation wahrscheinlich noch länger nicht stattfinden kann…
Die Idee unseren alten Bus nach knapp 30 Dienstjahren (Baujahr 1993) zu ersetzen bestand schon länger innerhalb der Vorstandschaft. Dient er doch hauptsächlich dem Transport von nachrückenden Kameraden zum Einsatz, aber vielmehr noch zu zahlreichen Ausbildungs- oder Vereinsfahrten unterm Jahr. Daher war es auch absolut nicht mehr zeitgemäß einen Bus ohne Sicherheitsgurte zu verwenden. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass seit dem Abgang des alten T2 VW Bully, der noch in einer der kleinen Fahrzeughallen Platz hatte, die Garagensituation durch das neue Tragkraftspritzenfahrzeug etwas komplizierter wurde und dadurch der alte Mannschaftswagen auf Grund seiner Höhe hinter einem Großfahrzeug parken musste. Das bedeutete, wollte man mit dem Bus rausfahren, musste zuerst ein anwesender LKW-Fahrer ein großes Löschfahrzeug aus der Halle fahren. Speziell wenn sich unsere jungen Kameraden zur Truppmann Ausbildung nach Schongau auf den Weg machten, sorgte dass immer wieder für Probleme.
Als dann auch noch der alte Bus im Winter bei sehr kalten Temperaturen öfters den Dienst verweigerte, unter anderem mussten wir ihn schon mal von Schongau bis nach Bernbeuren abschleppen, war für uns alle klar, wir mussten handeln. Da uns aber sehr bewusst ist, dass wir den finanziellen Haushalt der Gemeinde nicht durch eine weitere Fahrzeugbeschaffung in kürzester Zeit belasten wollten, entschlossen wir uns vom Verein aus, unser Sparbuch anzuzapfen. Dank jahrelangem soliden wirtschaften und einem außergewöhnlich positiv verlaufenen Jubiläum in 2018, wollten wir auch der Bevölkerung etwas zurückgeben und beschlossen mit einem Budget von 20.000 € ins Rennen zu gehen.
Nach vielen Stunden Internet Recherche und zahlreichen Telefonaten speziell durch unseren Gerätewart Alexander Keller, fanden wir mitten im Ruhrpott einen 5 Jahre alten Mercedes Vito als Leasing Rückläufer, der zuvor als Schulbus unterwegs war. Eine auf den Rückkauf von Gebrauchtfahrzeugen und dem anschließenden feuerwehrtechnischen Umbau spezialisierte Firma, machte uns das Angebot von 20.400 €, was somit zwar leicht über dem Budget, aber immer noch im Rahmen lag. Die Firma baute uns nach unserer Zusage noch einen Blaulichtbalken und den Fahrzeugfunk für die Kommunikation mit der Leitstelle ein. Im Oktober 2019 machten sich dann an einem Samstagmorgen vier Kameraden mit dem Flugzeug von München nach Dortmund auf, um den Bus in seine neue Heimat zu bringen.
Nach der erfolgreichen Abnahme direkt am Parkplatz des Flughafens, begaben wir uns anschließend auf die rund sieben stündige Fahrt vom Ruhrpott an den Fuße des Auerbergs. Vor Ort wurden wir von zahlreichen Kameraden empfangen, die sich mit uns über den neuen MTW freuten.
Da der Bus nach seinem Gebrauch als Schulbus bis auf das Blaulicht und den Funk aber noch nicht wirklich als Feuerwehrfahrzeug zu erkennen war, mussten wir nun noch einige kleinere Umbauten vornehmen, um ihn bei der Leitstelle in Weilheim auf „Status 2“ (einsatzbereit auf Wache) melden zu können. Um zahlreiche Gegenstände wie z.B. Material zur Verkehrsabsicherung, Erster Hilfe oder Lampen verladen zu können, mussten wir noch im Kofferraum ein Regal einbauen. Außerdem wurde von uns noch einige zusätzliche Lichter verbaut, damit auch bei Nacht in und um den Bus alles gut ausgeleuchtet ist. Als kleines Highlight verbauten wir in den Kühlergrill noch sogenannte Frontblitzer, die mit dem Blaulicht geschalten werden und bei Einsatzfahrten somit für mehr Aufmerksamkeit bei anderen Autofahrern sorgen. Dies übernahm in zahlreichen Stunden einige Kameraden des „Freitagsdiensts“ der Feuerwehr, welcher sich in der Regel jeden Freitag trifft und ehrenamtlich zahlreiche Arbeiten in und ums Feuerwehrhaus erledigt. Der Ausbau des Buses zog sich dann aber leider über einige Monate, da immer wieder Material bestellt und angepasst werden musste und gegen Ende kam auch noch Corona dazwischen. Der Ausbau musste somit vorerst auf Eis gelegt werden.
Eine tolle Nachricht erreichte uns aber dann doch noch während der Corona Krise, während des eigentlichen Baustopps. Die Firma Keller Profi-Lack GmbH aus Bernbeuren bot uns an, das Fahrzeug einmal komplett kostenlos neu zu lackieren in Original Feuerwehrrot. Der Bus war nämlich ursprünglich in Mercedes „Hibiskusrot“ lackiert, was nicht ganz dem offiziell vom Staatsministerium vorgegebenen Feuerwehrfarbton RAL 3000 entspricht. Dankbar und voller Freude gingen wir auf das Angebot ein und sind nun von der Optik des neuen Busses völlig begeistert. An dieser Stelle nochmal ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die Firma Keller und dem Inhaber Engelbert Keller.
Mitte Juni, als die ersten Corona Lockerungen kamen und wir in kleinen Gruppen auch wieder in der Feuerwehr sein durften, machten wir dann weiter mit dem Ausbau und konnten sämtliche Arbeiten Ende Juli erfolgreich beenden.
Parallel zu der Beschaffung des neuen MTW übernahmen wir für die Gemeinde den Verkauf des alten Busses. Dieser wurde nach zahlreichen Besuchen von Interessenten aus dem kompletten Süddeutschen Raum für einen außerordentlich guten Preis von 8.000 € nach München verkauft. Mit der Gemeinde wurde zusätzlich vor dem Verkauf bereits vereinbart, dass wir den erzielten Erlös wieder in den Ausbau des neuen Busses stecken dürfen.
Investitionen in die Ausstattung der Feuerwehr durch den Verein sollten keine Selbstverständlichkeit sein und werden auch bei weitem nicht in jedem Dorf oder in den Städten so gelebt wie in Bernbeuren. Möglich ist das nur durch Spenden aus der Bevölkerung oder Einnahmen bei Veranstaltungen unterm Jahr wie z.B. das Grillfest im August oder die Alteisensammlung im Herbst. So hat der Verein in den letzten sechs Jahren knapp 55.000 € in die Ausstattung und Räumlichkeiten der Wehr investiert und damit gleichzeitig den Gemeindehaushalt erheblich entlastet. Zu nennen wären an dieser Stelle neben dem Mannschaftsbus beispielsweise auch die sechs Rollcontainer für unseren Gerätewagen, die Rettungsplattform für technische Hilfeleistungen, einen neuen Rettungszylinder für Verkehrsunfälle, Funktionswesten für Gruppen- und Zugführer, die Renovierung der Waschhalle mit zwei Schwerlastregalen, den Bau eines Ölspuranhängers, Atemschutzüberwachungstafeln, Zuschüsse für mehrere LKW Führerscheine, den Bau eines Grillplatzes und viele weitere kleine Ergänzungen die uns das Leben in den Einsätzen sowie im Feuerwehrhaus wesentlich leichter und einfacher machen.
Wir freuen uns nun schon auf die kommenden Jahre mit unserem neuen Bus. Speziell auch in der Corona Zeit kommt dem Bus eine besondere Rolle zu, da aktuell noch darauf geachtet wird, die Großfahrzeuge auf Grund der Abstandsgebote nicht voll zu besetzen. Da aber Brände auch während Corona genauso brennen wie davor, brauchen wir natürlich trotzdem die gleiche Manpower vor Ort. Seinen Platz in der vorderen Garage hat der Bus mittlerweile auch schon gefunden, durch die niedrigere Bauart kann der neue Bus nämlich nun wieder in einer unserer kleinen Hallen parken. Die Zeiten wo der Mannschaftsbus hinter einem Großfahrzeug stehen musste, sind somit endlich vorbei.
Wir möchten uns zu guter Letzt noch bei allen Beteiligten bedanken die uns von der Idee bis zur Fertigstellung des neuen Busses begleitet haben. Allen voran nochmals bei der Firma Keller für die kostenlose Lackierung sowie bei der Firma MEKS, für die kostenlose Scheibentönung. Bei der Gemeinde und dem Gemeinderat, die uns in unserem Vorhaben unterstützten. Und zum Schluss auch bei der Bevölkerung, die uns durch Spenden und den Besuchen auf unseren Veranstaltungen solche Beschaffungen erst ermöglichen.
Text: Christian Kraut, 1. Vorsitzender Freiwillige Feuerwehr Bernbeuren e.V.
Wiederaufnahme Übungsbetrieb ab Juni 2020
Nach zahlreichen Lockerungen in Bezug auf den Corona Lockdown dürfen nun auch wir als Feuerwehr wieder üben. Vorerst werden nur Übungen mit kleinen Gruppen und im Freien stattfinden, damit die Ansteckungsgefahr innerhalb der Feuerwehr so klein wie möglich gehalten wird. Das Vereinsleben wird allerdings noch weiter ruhen müssen, sodass wir in diesem Jahr auf zahlreiche traditionelle Termine wie die Floriansmesse, das Kinderferienprogramm und den Vereinsausflug verzichten werden müssen.
Kommandantenwahl am 01. Juni 2020
Auf Grund der Corona Krise konnte im Jahr 2020 bisher noch keine Generalversammlung stattfinden. Daher musste die Wahl des Kommandanten und seines Stellvertreters per Briefwahl stattfinden. Stimmberechtig sind bei der Wahl der Kommandanten alle aktiven Feuerwehr Mitglieder. Der erste Kommandant Peter Egner wurde mit 48 Stimmen in seinem Amt bestätigt. Auch sein Stellvertreter Andreas Weiher wurde mit 45 Stimmen für weitere sechs Jahre bestätigt.